Das alte Haus von Rocky Docky
Wer kennt es nicht – das Lied vom „Haus von Rocky Docky“, das irgendwo im Wald stand, verlassen, geheimnisumwoben und doch voller Geschichten? Genau so fühlt sich dieses Anwesen an.
Folgen Sie der schmalen Straße durch den Wald, vorbei an hohen Bäumen, bis sich plötzlich eine Lichtung öffnet. Dort, wo das Gasthaus Goldenes Bründl seine Gäste empfängt, liegt gleich daneben – fast unsichtbar, hinter mächtigen Pflanzen verborgen – das alte Jagdschloss. Selbst eingefleischte Stammgäste des Wirtshauses haben es nie wirklich wahrgenommen. Und doch steht es hier, seit mehr als hundert Jahren, als wäre es ein vergessenes Kapitel der Geschichte.
Ein großes Tor öffnet den Blick in eine andere Welt. In der Mitte des Areals reckt eine Eiche stolz ihre Krone, um sie herum die alte Zufahrt, auf der einst herrschaftliche Kutschen vorfuhren. Hier traf sich die noble Jagdgesellschaft, stieg aus, lachte, prostete, lebte. Heute liegt alles im Dornröschenschlaf, zugewachsen und still, aber das Echo dieser Zeit ist noch zu spüren.
Das Schloss selbst ist ein wuchtiger Bau, der schon auf den ersten Blick Respekt einfordert. Unten ruht es auf einem Fundament aus massivem Ziegelwerk – kräftig, standhaft, beinahe uneinnehmbar. Darüber türmen sich die Geschosse aus mächtigen, von Hand behauenen Holzstämmen, in kunstvoller Blockbauweise gefügt. Diese Bauart, die heute fast verschwunden ist, war um 1900 Ausdruck von Reichtum, Naturverbundenheit und handwerklicher Raffinesse zugleich. Jeder Balken trägt Spuren von Handarbeit, jede Fuge erzählt von einer Zeit, in der Beständigkeit wichtiger war als Geschwindigkeit.
Erstmals erwähnt wurde das Haus um die Jahrhundertwende – vielleicht ist es sogar älter. Genau datieren lässt es sich nicht, doch die Mischung aus Ziegel und Holz, aus herrschaftlicher Präsenz und rustikalem Charme, verrät viel über seinen Ursprung. Hier sollte etwas Dauerhaftes entstehen, ein Rückzugsort für die Jagdgesellschaften, ein kleines Schloss im Wald, das ebenso Schutz bot wie Repräsentation. Und bis heute wirkt es, als hätte man ein Stück Vergangenheit in die Gegenwart versetzt.
Das Erdgeschoss, zuletzt Wohnsitz, umfasst geschätzt rund 150 m². Mittelpunkt war der großzügige Salon, der einst als Herzstück des Hauses galt und hinaus auf eine herrschaftliche Terrasse führte. Heute zeigt sich das Erdgeschoss in einem vernachlässigten Zustand: Regen dringt stellenweise durch das Dach, Holzböden und Türen tragen Spuren der Jahre, die Wände sind teils abgeblättert, die Terrasse überwuchert.
Doch trotz allem ist der ursprüngliche Charme noch spürbar. Die hohen Räume, die großzügigen Proportionen, die Anordnung der Fenster – man kann noch immer erahnen, wie prächtig hier einst gelebt wurde. Es ist ein Haus, das Geduld, Liebe und Tatkraft fordert, das aber bei jedem, der sich darauf einlässt, die Chance bietet, ein Stück Geschichte wieder zum Leben zu erwecken.
Die oberen Stockwerke dagegen, geschätzt sicherlich nochmals gesamt 200m² – sind ein Abenteuer für sich. Über das mächtige, offene Stiegenhaus gelangt man ins Obergeschoss und weiter hinauf bis unters Dach. Doch seit nahezu 25 Jahren hat hier kein menschliches Wesen mehr einen Fuß gesetzt. Stattdessen hat längst die Natur Einzug gehalten: Vögel, Fledermäuse, kleine Waldbewohner – sie alle haben das Haus längst für sich entdeckt und es mit neuem Leben gefüllt. Es wirkt ein wenig wie aus einer anderen Welt, roh, wild, beinahe unheimlich.
Ja, es ist ein Ort, der Arbeit verlangt. Viel Arbeit. Doch auch Begeisterung, Geduld, Liebe – und ja, auch das nötige Kapital. Dafür aber hält man am Ende etwas in den Händen, das wirklich einzigartig ist: ein Stück Geschichte, ein verborgenes Jagdschloss, ein Haus wie aus einer Legende. Eines, das garantiert kein anderer in Ihrem Bekanntenkreis besitzt.
Das alte Haus von Rocky Docky – vergessen im Wald, doch bereit, neu entdeckt zu werden.
Bei dem Jagdschloss handelt es sich um ein sogenanntes Superädifikat, Sie kaufen also nur das Haus, das Grundstück wird Ihnen verpachtet. Die monatlich Pacht beträgt ca. € 500,--
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